Ultramarathon 2015

60 km Ultramarathon


Es war hart, teils megahart!

88.888 Schritte durch Hoch & Tief!

 

Um 04:00 Uhr am Morgen aufgestanden um mich körperlich warm zu machen, eine Kleinigkeit zu essen, Getränke vorzubereiten und den letzten Eintrag ins Tagebuch zu schreiben. Gegen 06:00 Uhr ging es dann mit dem Auto zu Start, wo sich schon ca. 10-12 "in-go-go-go"-Fans aufhielten um meinen Start um 07:00 Uhr live zu erleben. Klasse, wer hat das schon?!

 

Die ersten Kilometer liefen wie am Schnürchen. 20km waren kein Problem, auch bei 30km war alles in bester Ordnung, als ich die 2.Runde begann und zig Leute mir zu jubelten. Ich habe sie noch nicht gezählt, 30-40?! Aber Lärm haben sie für 100 gemacht, Gänsehautgefühl! Bei 40km hatte ich erstmals den Gedanken, es könne nicht reichen. Beim 42.km, dem geschafften Marathon gegen 11:45 Uhr, war ich platt und die Luft raus. Ich fing an mich zu schleppen und haderte mit mir selbst. Doch ich machte weiter! Ich holte mich aus dem Tief wieder raus und lief weiter, immer weiter. Bei km 50,5 zog dann ein Gewitter auf, welches einen derartigen Platzregen und Hagel mit sich brachte, dass ich ganze 50min pausieren musste.

 

Wer nun denkt, ich lasse mich durch ein solches Gewitter übermannen, er irrt sich aber gewaltig. Ich trainiere nicht 2 Jahre um dann zu sagen "Ach, ich musste leider abbrechen, es hat geregnet". Ich nicht! Also ging es weiter... 51,52,53km und plötzlich war die Luft wieder raus. Dann kam mein Cousin mir entgegengelaufen um mich die letzten Kilometer zu unterstützen. Jetzt hieß es inzwischen nur noch beißen. Das linke Knie und die linke Hüfte taten schon so enorm weh, dass ich kaum noch laufen konnte, immer wieder musste ich Gehpausen einlegen.

 

Bei Kilometer 58 gesellten sich immer mehr Läufer meiner Fans zu mir und meinem Cousin, mittlerweile waren wir 6 Leute plus meine 2 Fahrradbegleiter, welche mich auf der ganzen Strecke fantastisch unterstützt und umsorgt haben! Ein Dank an dieser Stelle an Dave & Pingu! Ab km 59 wurden es nun immer mehr um mich drum herum und das Anfeuern und Jubeln kannte keine Grenzen mehr. Der Einlauf war der Hammer! Es standen bestimmt 50 oder 60 Leute da, die klatschten und brüllten und mich feierten. JA es war ein würdiger Empfang, ein Empfang eines/des "Cystic Fibrosis European Champion 2015"!

 

Was danach an Glückwünschen, Respektzollen usw. persönlich und auf meinem Handy abging, kann man sich sicher denken. Heute Morgen um 08:00 Uhr geht es mir erstaunlich gut. Die Gelenke und Muskeln tun natürlich weh, aber alles im Rahmen. Das waren erstmal die ersten Gedanken zum gestrigen Tag. Ich freue mich natürlich über ein paar neue Einträge in mein Gästebuch. Kurzum, es war ein geiler Tag! Und wer schafft es schon sich innerhalb von 2,5 Jahren von 33% Lungenfunktion zu einem Ultramarathon über 60km hochzuarbeiten?!

 

Amtierender CF-Europameister über 60km!




Ankündigung zum

Hochsommer 2015


Seit Ende Oktober befinde ich mich nun schon im Intensivtraining für das größte Ziel meines Lebens. Niemandem ist es bisher - weder in Deutschland, noch in Europa - gelungen, mit dieser Erkrankung einen solchen Ultramarathon über 60km zu laufen. Niemand hat es je versucht.

 

Ob mir dies gelingt, kann ich nicht definitiv sagen, denn dafür müssen viele Parameter positiv zusammenspielen. Aber ich werde alles daran setzen, mir diesen Erfolg zu holen. Es wird bei weitem nicht einfach! Allein die Tatsache, dass diesen Lauf nur 13 (!!!) Läufer ins Auge fassen, zeigt wie schwer es wird. Obwohl ich mit über 2.000 Laufkilometern in den letzten Jahren nicht unerfahren bin, erreicht dieses Ziel eine Dimension, vor welcher ich großen Respekt habe.

 

60.000 Meter am Stück joggen, ergeben bei meiner Schrittlänge etwa 88.888 Schritte. Kaum vorstellbar dies leisten zu können. Allerdings habe ich diesen Gedanken des "Das schaff ich doch nie?!" schon zweimal erlebt. Zu oft habe ich im Training für den Marathon vor 4 Jahren zu mir gesagt "das ist nicht möglich". Und dennoch bin ich immer am Ball geblieben und habe es tatsächlich geschafft. Als ich die ersten Male zum Schwimmtraining für den Triathlon ging, erging es mir nicht anders. Oft keuchte ich am Beckenrand und fragte mich, wie das am Wettkampftag werden soll, zumal ich danach noch Radfahren und Laufen müsse.

 

Daher weiß ich, zu was ich fähig sein kann, wenn beste Voraussetzungen vorherrschen. Ich kann dieses Ziel als Erster und bisher Einziger in Europa schaffen, davon bin ich überzeugt! Bis dahin jedoch habe ich noch viel Arbeit vor mir.

Wenn Sie am 15.08. noch nichts vorhaben, dann empfehle ich Ihnen einen schönen Wochenendurlaub im grünen Magdeburg. Es gibt tolle Sehenswürdigkeiten und Plätze an der Elbe, wo man "die Beine baumeln lassen" kann. Und damit verbunden freue ich mich natürlich außerordentlich, wenn Sie am Samstag auch einen kleinen Besuch an der Strecke mit einplanen. Bis dahin wünsche ich Ihnen einen tollen Frühlingsstart. Genauere Infos werde ich zum Sommeranfang bekannt geben.


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